Homöopathie

Was ist Homöopathie?

Homöopathische Komplexmittel – ein geschichtlicher Exkurs

 

Der Kölner Arzt Johann Stoll hat 1831/1832 in ersten Experimenten bei der Gabe von zwei Einzelmitteln gute Erfolge erzielt. Dies nahm der Schüler von Hahnemann Karl Julius Aegidi zum Anlass eigene Versuche zu homöopathischen Doppelmittel durchzuführen. Seine Erfahrungen und Ergebnisse publizierte Aegidi, was Grundlage für andere Ärzte und Homöopathen waren, um nach ihren Vorstellungen diese Ergebnisse weiterzuentwickeln. So wurde Arthur Lutze von diesen Ergebnissen inspiriert in seinem eigenen Krankenhaus Gemische aus mehr als zwei Substanzen zu studieren. Die erzielten Erfolge machten sein Krankenhaus überregional bekannt. Der Homöopath Gaudenzio Soleri setzte darauf eigens für seine Patienten Gemische anzufertigen. Daraus leitete er 26 empirische Komplexe ab, die er als ein eigenständiges System fortführte. Sein Neffe Guiseppe Belotti unternahm eigene Versuche, bei denen er die Wirkung der Kombination der homöopathischen Arzneien auf der Basis der physiologischen und histologischen Aspekte der Zielorgane und Organgruppen berücksichtigte. Die so entwickelte Methode bezeichnete er als „komplexe Homöopathie“.  Norbert Gemsch verwendete in seinen Versuchen niedrig potenzierte Einzelmittel, um die Wirkung seiner Komplexmittel auf ein bestimmtes Organ oder Symptom zu optimieren. Emanuel Felke (1856 – 1926) gilt als der Wegbereiter für die moderne Komplexmittel-Homöopathie. Er erstellte über 150 Komplexmittel, die zuerst von der Firma Richard Mauch in Köln und später durch einen Mitarbeiter, Emil Hevert, der ein eigenes pharmazeutisches Unternehmen gründete, hergestellt wurden. In seinen Komplexmitteln achtete Emanuel Felke bei der Zusammensetzung auf verschiedene Ebenen, die symptomatisch auf die erkrankten Organe, reflektorisch auf die betreffenden Organgruppen und konstitutionell auf den Gesamtorganismus einwirken.

 

Homöopathische Komplexmittel – Wirkung kurz erklärt

 

Die Komplexmittelhomöopathie zählt zu den Reiz-Reaktion-Therapien. Hierbei setzte der Therapeut Impulse, die den Körper anregen in sein eigenes Gleichgewicht wieder zurückzufinden, was durch eine Krankheit aus diesem gelangt ist. Somit wird der Körper angeregt Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Die Komplexmittel werden nach den Regeln der homöopathischen Arzneimittelherstellung hergestellt, beinhalten jedoch auch Stoffe, die niedrig potenziert oder gar unverdünnt sind. Somit sind in diesen Arzneimitteln noch analytisch nachweisbare Mengen von bestimmten Ingredienzien vorhanden. In den Komplexmitteln wird dadurch die klassische Homöopathie mit der Phytotherapie kombiniert, um so das Beste von beiden Therapieformen zu erhalten und den Organismus auf mehreren Ebenen zur Selbstheilung anzuregen. So wirken die Bestandteile der homöopathischen Komplexmittel symptomatisch auf die erkrankten Organe, reflektorisch auf die betreffenden Organgruppen und konstitutionell auf den Gesamtorganismus.